Die Nieswurz (Helleborus niger)
trivial auch Christrose, Schneerose oder Lenzrose genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist giftig. Gerade jetzt sieht man sie häufig in Vorgärten in üppiger Blüte, denn sie wird im Einzelhandel schon in der Vorweihnachtszeit angeboten und wegen der wunderschönen Blüte auch gerne gekauft.
Es gibt sie mit weißen Blüten, aber auch Hybriden mit lila und rötlichen Pflanzen sind im Handel erhältlich. In der Natur ist sie in Europa und Asien verbreitet und man unterscheidet zwischen 15 und 25 verschiedene Arten.
Spannend ist die große Anwendungsbreite, die diese Gift- und Heilpflanze schon seit der Antike hat: Bei Psychosen, Verwirrtheit, Hirnhautentzündung über Depression, Herzerkrankung, Magen-Darm-Erkrankung bis hin zu Beschwerden der Harnwege und als Brech-, Abführ- und Abtreibungsmittel. Belegt ist auch die Anwendung als Niespulver (daher wohl der Name Nieswurz), die in Deutschland heute verboten ist (Bedarfsgegenständeverordnung).
Tatsächlich enthält die Pflanze sehr giftige Inhaltsstoffe wie Saponine, die Glykoside Helleborin, Hellebrin und einige Alkaloide. Deshalb verbietet sich eine Selbstanwendung!
Helleborin ist herzwirksam und wirkt ähnlich wie Digitalis (dem Glykosid aus dem roten Fingerhut).
Da die Christrose sich durch weit geöffnete Blüten mit einem hohen Nektar- und Pollengehalt auszeichnet, ist sie eine bienenfreundliche Pflanze und bietet Wildbienen, Bienen und Hummelköniginnen bereits im späten Winter wichtige Nahrung.